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Selbstwirksamkeit stärken und Herausforderungen aktiv angehen

Warum Selbstwirksamkeit der Schlüssel zu persönlicher Entwicklung ist

Selbstwirksamkeit als innere Grundhaltung

 

Im ersten Seminar meiner Coaching-Ausbildung lernte ich den Begriff "Selbstwirksamkeit" kennen. Ich erinnere mich, dass ich ihn auf dem Weg nach Hause wie ein Mantra immer und immer wieder wiederholte. Ich war - und bin noch heute - von diesem Wort begeistert, denn es löst in mir wie kein anderes Wort ein positives Grundgefühl aus.

Tatsächlich beschreibt Selbstwirksamkeit (self-efficacy) die innere Überzeugung, Herausforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu können. Dabei geht es vor allem um schwierige Situationen, Probleme und Krisen, die neu sind und nur durch Anstrengung und Ausdauer gemeistert werden können. Und zwar durch das aktive Finden von Lösungen und das eigene Handeln. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Selbstwirksamkeit ein wichtiger Faktor für Resilienz ist ‒ und ein Grundbaustein im Systemischen Coaching.

Die Rolle der Selbstwirksamkeit im Coaching

Dem Systemischen Coaching liegt das Menschenbild der Positiven Psychologie zugrunde ‒ der Wissenscahft des gelingenden Lebens. Denn es wird davon ausgegangen, dass jede Person alle notwendigen Ressourcen hat, um wirksam sein zu können. Grundsätzlich ist also jeder in der Lage, durch eigenes Handeln eine Veränderung hin zum Besseren bewirken zu können. Das Coaching ist dabei Mittel zum Zweck und dient dazu in einem gemeinsamen Prozess herauszufinden, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt und wie etwaige Hemmnisse beseitigt werden können.  Dabei kann das Coaching an sich, die eigene Selbstwirksamkeit stärken, und Impulse für ein aktives Wirken geben. Demenstprechend zentral ist das Konzept der Selbstwirksamkeit im Systemischen Coaching. 

Selbstwirksamkeit und der Circle of Influence

 

Nun leben wir in Zeiten, in denen das weltpolitische Geschehen Zweifel an der eigenen Selbstwirksamkeit hervorruft. Denn über vieles haben wir keine Kontrolle. Ist also Selbstwirksamkeit eine Illusion? Die Antwort ist Nein, denn es geht nicht darum, die Welt zu retten, sondern die eigene Lebenssituation beeinflussen zu können. Dieser Zusammenhang liegt dem Circle of Influence nach Stephen R. Covey zugrunde. Er ist eine Methode, mit der Klarheit über den eigenen Einflussbereich geschaffen werden kann. Dabei werden die eigenen Ziele und Wünsche drei ineinander liegenden konzentrischen Kreisen zugeordnet. 

 

  • Äußerster Kreis ‒ Circle of Concern:
    Alles, was uns beschäftigt und außerhalb der eigenen Kontrolle lieg
  • Mittlerer Kreis ‒ Circle of Influence:
    Der Bereich, in dem wir einen gewissen Einfluss haben und handeln können
  • Innerster Kreis ‒ Circle of Control:
    Der Bereich, in dem wir die volle Kontrolle haben

Im Rahmen eines Coachings können alle Ziele und Wünsche bearbeitet werden, die innerhalb des Circle of Influence und Circle of Control liegen. Denn nur in den beiden Kreisen ist ein gewisser Grad an Einfluss und damit Selbstwirksamkeit vorhanden.

Literaturhinweise

 

Tatjana Reichhart / Claudia Pusch (2023): Resilienz-Coaching. Wiesbaden: Springer.
Blickhan, Daniela (2021): Poisitive Psychologie und Coaching. Paderborn, Junfermann Verlag.
Stephen R. Convey (2021): Die 7 Wege zur Effektivität für unterwegs. Offenbach : Gabal Verlag GmbH.